Norddeutsches Zentrum für Materialkunde von Kulturgut ZMK e.V.
Gips
Untersuchungen zur Mauerwerkskonsolidierung in Schloß Herzberg, Harz
Am Schloß Herzberg werden Mötel, Rißbildungen und Injektionsmörtel untersucht. Auf der Grenzfläche zwischen historischem Gipsmörtel und HS-Injektionszementen haben sich Mineralneubildungen entwickelt.
Untersuchung der Mörtel der Ev. Vicelin-Kirche in Pronstorf, Schleswig-Holstein
Im Rahmen der Vorbereitung einer Sanierungsmaßnahme wurden die Mörtel des Turmes der Vicelin-Kirche in Pronstorf untersucht. Der Turm ist romanischen Ursprungs, die alte Bausubstanz besteht aus Findlingsmauerwerk, spätere Reparaturen erfolgten in Backstein.
DBU–Projekt: "Optimierung und Erprobung dauerhafter Gipsmörtel für die Instandsetzung historischer Bauwerke"
Seit jeher nutzt der Mensch bevorzugt Baumaterialien in der näheren Umgebung seiner Bauten. Das gilt auch für den Gips, der in der Gegend von Lüneburg, im südlichen Schleswig-Holstein und im Harzumland jahrhundertelang, auch im Außenbau, Verwendung fand.
Als in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts der Zement seinen Siegeszug durch die Bauwirtschaft startete, verdrängte dieses „viel bessere“ Material den Gips fast vollständig aus dem Außen- in den Innenbereich. Der Pferdefuß: Durch Reaktionen zwischen Zement und Gips entstanden inzwischen z.T. erhebliche Schäden am Mauerwerk historischer Baudenkmale.
Fragen der ZMK-Gipsforschung sind nun: Kann man einen oder mehrere witterungsresistente Gipsmörtel für den Außenbereich entwickeln und den erfolgreichen Einsatz an unterschiedlichen Baudenkmalen nachweisen?
Weitere Informationen:
Lassen sich Gipse über typische Inhaltsstoffe und Beimengungen bestimmten Lagerstätten zuordnen?
Gibt es Reaktionen zwischen Gipsmörtel und hydraulisch wirkenden Baustoffen?
Der Hamburger Michel
Der "Michel", markantes Wahrzeichen Hamburgs, kränkelt: Er zeigt beängstigende Mauerwerksschäden.
Das ZMK untersuchte Art und Herkunft der betroffenen Baumaterialien sowie die Ursachen von Bewegungen und Rissbildungen im Fundament. Dabei stellte sich heraus, dass Reaktionen zwischen Gipsmörtel (von 1750) und Beton (von 1908) die Bildung von Treibmineralen ermöglichten und damit zu den Bewegungsschäden führten.